Egal, ob Mauersteine verlegen oder Wände verputzen – Mörtel ist als Baustoff unverzichtbar. Es gibt unzählige spezifische Mörtelarten. Die Mörtelgruppe hilft dabei, den richtigen Einsatzzweck zu finden.
InhaltsverzeichnisDas Wort „Mörtel“ stammt aus dem Lateinischen „mortarium“ (Mörser/Mörtelgefäß) und bezeichnet eine Art Bindemittel. Mörtel kommt als Mauermörtel beim Verbinden von Mauersteinen, beim Fliesenlegen oder beim Verputzen von Wänden und Decken zum Einsatz. Heutzutage werden Mörtel in der Regel als Werkmörtel, weniger als Baustellenmörtel, eingesetzt. Beim Werkmörtel handelt es sich um einen im Werk hergestellten Trockenmörtel, bei dem nur noch Wasser zugemischt werden muss, um ihn sofort bearbeiten zu können. Baustellenmörtel hingegen wird auf der Baustelle abgemessen und gemischt.
Der größte Bestandteil sind Gesteinskörnungen wie Kalkstein, Natursand, Marmor oder Quarzsand. Ein Bindemittel umhüllt als Leim die einzelnen Sandkörner. Beim Werktrockenmörtel wird zum Beispiel Kalk, Zement, Anhydrit und Gips als Bindemittel verwendet. Zusatzstoffe und Zusatzmittel werden beigesteuert, um bestimmte Eigenschaften zu steuern. Dazu gehören zum Beispiel Dichtungsmittel, damit der Mörtel wasserabweisend wird oder Frostschutzmittel. Das Anmachwasser (Mörtelwasser) sollte frei von Ölen, Fetten, Zucker und Salzen sein. Allgemein eignen sich Regenwasser, Leitungswasser und Süßwasser aus oberirdischen Gewässern (Seen, Flüssen, Bächen).
Mörtel und Beton unterscheiden sich nicht in ihren Ausgangstoffen – beide haben die gleiche Basis – sondern in ihrer Korngröße voneinander. Mörtel zeichnet sich durch eine Gesteinskörnung mit höchstens 4 mm Korngröße aus. Bei 8 mm Größtkorn und mehr bezeichnet man das Gemisch als Beton.
Diese Abgrenzung ist jedoch nicht allgemeingültig. So ist beispielweise von Estrichmörtel die Rede, obwohl die Korngröße 8 mm, teilweise sogar 16 mm, beträgt. Weiterhin spricht man von Porenbeton oder von (ultra-)hochfestem Beton, obwohl das Größtkorn kleiner als 4 mm ist.
Grundsätzlich liegt der Unterschied zwischen Mörtel und Beton darin, dass Mörtel in der Regel viel feiner ist als Beton und in dünnen Schichten meist in kleinen Teilbereichen Verwendung findet, wie Mauermörtel, Putzmörtel, Estrichmörtel oder Instandsetzungsmörtel.
Mauermörtel erhält bei der Herstellung von einem Mauerwerk seinen Einsatz. Er sichert die gleichmäßige Kraftübertragung von Stein zu Stein. Darüber hinaus gleicht der Mauermörtel Maßtoleranzen bei den Steinen aus und schließt die dazwischen liegenden Zwischenräume. Neben seiner Auswirkung auf die Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit übt er auch Einfluss auf viele andere Eigenschaften des fertigen Mauerwerks aus, wie Schallschutz, Brandschutz und Wärmeschutz. Beim Mauermörtel unterscheidet man zwischen folgenden Mörtelarten:
Mörtelgruppe | Druckfestigkeit | Beispiele für Mörtelart |
---|---|---|
MG I | Gering | Kalkmörtel |
MG II und IIa | Mittel | Mörtel mit Putz- und Mauerbinder |
MG III und IIIa | Hoch | Zementmörtel |
Unter Putz versteht man einen Belag aus Putzmörtel, der an Wänden oder Decken ein- oder mehrlagig angebracht wird. Während der Innenputz im Inneren des Hauses aufgetragen wird, bringt man den Außenputz an der Fassade an. Der Putz dient zum einen der Optik (Oberflächengestaltung), zum anderen erfüllt er bauphysikalische Aufgaben, wie Feuchteregulierung, Wärmeschutz und Schallschutz.
Die Eigenschaften von Putzmörtel hängen insbesondere von seiner Zusammensetzung und seiner Bindemittel-Art ab. Handwerker und Planer können diese Informationen mithilfe der Putzmörtelgruppe erhalten. Gemäß der Putzmörtelgruppe nach DIN V 18550 gliedert man Putzmörtel in folgenden Gruppen:
Putzmörtelgruppe | Mörtelart |
---|---|
P I | Luftkalkmörtel |
P II | Kalkzementmörtel |
P III | Zementmörtel mit oder ohne Zusatz von Kalkhydrat |
P IV | Gipsmörtel |
Welche Putzmörtelarten gibt es?
Estriche sind dünne Schichten aus Estrichmörtel, die auf einen Untergrund verlegt wird. Estriche erfüllen mehrere Aufgaben: Sie helfen, vorgegebene Höhenlagen am Boden zu erreichen, einen Bodenbelag aufzunehmen bzw. unmittelbar nutzbar zu machen.
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