Eine Außenabdichtung der Kellerwände sowie eine Entwässerung über Drainagerohre schützen den Keller vor Feuchtigkeit und bewahren damit vor einer Kellersanierung. Voraussetzung ist der richtige Aufbau.
Drückendes Grundwasser, Sickerwasser und Bodenfeuchtigkeit – der Keller ist als erdberührter Bauteil vor vielen „Gefahren“ zu schützen. Dringt Wasser in das Mauerwerk ein, ist die Entstehung von Schimmel so gut wie sicher. Damit es erst gar nicht zu aufwändigen Sanierungsmaßnahmen kommt, sollte man den Keller richtig abdichten und das Wasser mithilfe einer Drainage ableiten.
Materialliste | Nummerierung in Grafik |
---|---|
Noppenbahn | 1 |
Dämmplatten aus Styrodur oder Styropor | 2 und 7 |
Bitumendickbeschichtung | 3 |
Dichtschlamm | 4 |
Bitumenvoranstrich | 5 |
Sauberkeitsschicht aus Magerbeton oder Kies | 6 |
PE-Folie | 8 |
Drainage | 9 |
Die Auswahl der geeigneten Außenabdichtung ist vom Lastfall, also von der Beanspruchung durch Wasser abhängig. Die DIN 18195 unterscheidet verschiedene Arten von Lastfällen.
Bodenfeuchte an Bodenplatten und Wänden DIN 18195-4
Hierbei handelt es sich um den geringsten Lastfall. Dieser Fall tritt ein, wenn der Boden und das Verfüllmaterial wie Sickerkies oder Sand sehr durchlässig sind. Genau genommen muss ein Durchlässigkeitswert (K) von mindestens K>10-4 m/s erreicht werden. Das bedeutet, dass das Sickerwasser mit einer Schnelligkeit von mindestens 0,1 mm pro Sekunde durch das Erdreich versickern muss.
Nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden DIN 18195-4
Das Sickerwasser staut sich weder auf noch drückt es an die Kellerbauteile. Allerdings weist der Boden bei diesem Lastfall eine geringe Durchlässigkeit auf (k≤10-4 m/s). Daher muss ein Drainagerohr im Bodenplatten- und Kellerwand-Bereich nach DIN 4095 zwingend eingebaut werden, um Feuchteschäden an der Bausubstanz zu verhindern. Auch Noppenbahnen sollten in diesem Fall Anwendung finden.
Nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen DIN 18195-5
Hierbei unterscheidet man zwischen mäßig und hoch beanspruchten Abdichtungen. Eine mäßige Beanspruchung kommt bei horizontalen und geneigten Flächen wie Balkonen (Außenbereich) und das Badezimmer (Innenbereich) vor. Das Wasser übt dabei keinen hydrostatischen Druck auf die Abdichtung aus. Von einer hohen Beanspruchung ist bei intensiv begrünten Flächen oder öffentlichen Duschen die Rede.
Aufstauendes Sickerwasser DIN 18195-6
Ein bindiger Boden verhindert, dass Sickerwasser nicht schnell genug zum Grundwasser absickern kann. Die Folge: Das Regenwasser staut sich von unten nach oben auf. Hierbei muss die maximale Gründungstiefe bei 3 Metern unter der Geländeoberkante (GOK) liegen. Der Bemessungswasserzustand muss sich mindestens 300 mm unter der Unterkante der Bodenplatte aufhalten. Es ist keine Drainung vorhanden.
Von außen drückendes Wasser DIN 18195-6
Hier liegt der Bemessungswasserstand oberhalb der Unterkante der Bodenplatte. Für diesen Lastfall sollten kunststoffmodifizierte Bitumenabdichtungen für die Abdichtung verwendet werden. Es ist ein gesonderter Bauvertrag nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen notwendig.
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