Wer ein Massivhaus baut, sollte sich Gedanken darüber machen, welche Wandbaustoffe er für das Mauerwerk verwenden möchte. Besonders oft wählt der Bauherr zwischen Poroton und Porenbeton. Was sind die Unterschiede?
Poroton ist im engeren Sinn kein Baustoff, sondern ein Markenname für Mauerziegel. Eine andere Bezeichnung für die Baustoffe lautet Hohlziegel. Die rötlich gefärbten Mauersteine sind durchlocht, sodass sie nicht nur an Gewicht verlieren, sondern auch eine bessere Isolationswirkung erreichen.
Als grobkeramisches Naturprodukt ist Poroton der verbreitetste Wandbaustoff. Seit mehreren tausend Jahren besticht der bewährte Mauerziegel mit seinen Materialeigenschaften und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die Grundrohstoffe für dessen Herstellung sind Ton, Lehm und tonige Massen. Der Ton wird wie bei den Tondachziegeln im Tagebau aus Tongruben abgebaut.
Porenbeton ist auch unter dem Handelsnamen Ytong geläufig. Die Rohstoffe des Wandbaustoffs setzen sich aus fein gemahlenen, quarzhaltigen Sand, Kalk, Zement, Wasser, Aluminiumpulver oder-paste zusammen. Während der Herstellung von Porenbetonsteinen entstehen im Material unzählige kleine Luftporen, die für eine hervorragende Wärmedämmung sorgen. Die Rohdichte eines Porenbetonsteins ist mit 300 bis 800 kg/m3 vergleichsweise niedrig.
Weiterhin zeichnet sich der Wandbaustoff durch eine geringe Festigkeit aus. Das bedeutet, es dürfen auf der Porenbetonoberfläche nur flexibel formulierte Beschichtungssysteme aufgetragen werden. Im Alter und bei bestimmten Witterungsverhältnissen wie Temperatur-Veränderungen müssen sich die Beschichtungen spannungsarm verhalten.
Man unterscheidet zwischen Porenbeton-Plansteinen und -Planbauplatten. Plansteine werden zur Erstellung von tragendem und nicht tragendem Außen- und Innenmauerwerk sowie Kellermauerwerk eingesetzt. Planbauplatten wiederum finden nicht nur bei der Erstellung einer Trennwand Anwendung, sondern auch bei Ab- und Vormauerungen, Vorsatzschalen für Sanitärinstallationen und Verkleidungen. Die Verarbeitung erfolgt jeweils mit Dünnbettmörtel.
Mauerziegel (Poroton) | Porenbetonstein (Ytong) | |
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Festigkeit | Durch verschiedene Festigkeitsklassen ist zu jedem Einsatzbereich die passende Klasse vorhanden. | Die höchste Härte von Porenbeton kann mit der von Porotonsteinen nicht ganz mithalten. |
Wärmedämmung | LD-Ziegel mit Perlit überzeugen mit guten Dämmeigenschaften auch ohne zusätzliche Fassadendämmung. | Porenbeton erzielt die gleiche Dämmleistung wie Poroton. Eine zusätzliche Dämmung ist nicht zwingend notwendig. |
Verarbeitung | Poroton ist in seiner Verarbeitung schwieriger. | Ytong lässt sich einfacher verarbeiten. Das liegt unter anderem daran, dass die Steine ein geringes Gewicht haben. Sie bestehen größtenteils aus Luft. |
Schallschutz | Porotonsteine haben einen besseren Schallschutz. | Aufgrund der Lufteinschlüsse ist die schalldämmende Wirkung von Porenbeton schlechter. |
Feuchtigkeit | Porotonsteine erhalten als Außenmauerwerk eine frostbeständige Bekleidung durch Putz. Bei Klinkern ist das allerdings nicht der Fall. Sie trotzen ohne Verputzen der Kälte. | Der Wärmeschutz von Ytong kann verloren gehen, wenn er vor der Feuchtigkeit keinen Schutz erhält. Außenwände benötigen daher immer einen Putzanstrich. Insgesamt nimmt Porenbeton weniger Feuchtigkeit auf als die Mauerziegel, wodurch der Bau schneller trocknen kann. |
Kosten | Die Kosten für das Material sind im Durchschnitt geringer. | Die Materialkosten von Porenbeton sind zwar höher, aber durch seine einfache Verarbeitung kann an Personal und Zeit gespart werden. |
Weitere Steinarten für das Mauerwerk sind der Bimsstein und der Kalksandstein.
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