Bei der Perimeterdämmung werden Kellerwände und Kellerfußböden von außen isoliert. Nicht alle Dämmstoffe eignen sich für dieses Dämmverfahren. Eine hohe Feuchtigkeitsbelastbarkeit sowie Druckfestigkeit sind gefordert.
InhaltsverzeichnisMit „Perimeter“ wird der erdberührte Wand- und Bodenbereich eines Gebäudes bezeichnet. Unter einer Perimeterdämmung versteht man daher die Außendämmung der Kellerbauteile gegen das Erdreich. Bei den Bauteilen handelt es sich genau genommen um Kellerwände (Sockeldämmung) und Kellerfußböden (Dämmung unter Bodenplatten). Die Dämmstoffe für die Perimeterdämmung müssen neben Regen, Schnee und Frost auch dem Grund- und Sickerwasser standhalten können. Daher ist die äußere Wärmedämmung von Wänden und Böden nur mit speziell dafür zugelassenen Dämmstoffen möglich.
Immer häufiger wird der Keller als Wohnraum oder zu Arbeitszwecken genutzt. Um die Energieverluste über die erdberührten Außenbauteile zu minimieren, sollte eine Kellerdämmung entsprechend den Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) angebracht werden. Die Wärmedämmung führt gleichzeitig zur Senkung von Heizkosten und zu einer Erhöhung der raumseitigen Oberflächentemperatur der Bauteile. Hinzu kommt, dass die Dämmung dabei hilft, Schimmel im Keller zu vermeiden. Insgesamt wird ein angenehmeres Wohnklima erschaffen. Eine mögliche Alternative zur Perimeterdämmung ist die Innendämmung des Kellers. Ein Vorteil bei dieser Lösung ergibt sich daraus, dass die Wärmedämmung relativ einfach nachträglich angebracht werden kann.
Zusammengefasst – Welche Vorteile hat die Perimeterdämmung?Die Dämmstoffe für die Perimeterdämmung müssen über folgende Merkmale verfügen:
Am häufigsten kommen Perimeterdämmplatten aus XPS (extrudiertes Polystyrol), auch unter dem Markennamen Styrodur geläufig, zum Einsatz. Sie gelten als besonders unempfindlich gegen Nässe und weisen sehr gute bauphysikalische Eigenschaften vor. So zeichnen sie sich durch eine extrem gute Druckstabilität und einer geringen Wärmeleitfähigkeit aus. Insgesamt kommen vier herkömmliche Dämmstoffe für die Perimeterdämmung infrage, wie in der folgenden Tabelle zu sehen ist:
extrudiertes Polystyrol (XPS) | extrudiertes Polystyrol (EPS) | Schaumglas (CG) | Polyurethan (PUR) | |
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Rohstoff | Erdöl, Styrol | Erdöl, Styrol | Silikate, Altglas | Erdgas, Erdöl, Phosgen |
Rohdichte in kg/m³ | 25 - 50 | 15 - 60 | 110 - 160 | 30 |
Wärmeleitfähigkeit in W/(m*K) | 0,0230 - 0,040 | 0,032 - 0,040 | 0,040 - 0,055 | 0,020 - 0,025 |
Kosten pro m³ | 200 - 260 | 70 - 100 | 310 - 400 | 280 - 330 |
Hartschaumplatten aus PUR und EPS dürfen nur dann als Perimeterdämmung verwendet werden, wenn eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung vorliegt. Bei XPS und Schaumglas hingegen ist eine solche Zulassung nur bei besonderen Anwendungsfällen erforderlich.
In der Regel sind die auf dem Markt befindlichen Naturdämmstoffe nicht für Perimeterbereiche geeignet. Dieser Meinung ist auch Dipl.-Ing. Thomas Penningh, Präsident des Verbands Privater Bauherren e. V. (VPB):
„Insbesondere in Bereichen, die eine hohe Feuchtigkeitsbelastung aufweisen, sind die ökologischen Baustoffe, die auf dem Markt sind, nicht geeignet. Da die Perimeterdämmung im Sockelbereich und im erdberührten Bereich von Gebäuden eingebaut wird, sind lange Standfestigkeit gegen Wasser, für manche Bereiche eine hohe Druckfestigkeit oder auch eine Beständigkeit gegen aggressives Grundwasser gefordert.“
Ein komplettes Interview mit Thomas Penningh sowie weitere Infos über ökologische Dämmstoffe sind in unserem kostenlosen Ratgeber zu finden.
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