Die fernöstliche Harmonielehre Feng Shui ist in Europa bereits weit verbreitet. Doch was bedeutet Feng Shui genau? Welche Rolle spielen dabei die „Hausatmung“ und das Bagua? Und wie kann man seiner Wohnung die optimale Energie verleihen?
InhaltsverzeichnisFeng Shui (übersetzt Wind und Wasser) heißt die Lehre aus Asien, die das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden steigern kann. „Feng Shui beruht auf einer Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum“, erklärt Katrin Martin-Fröhling, Mitgründerin und Leiterin des Deutschen Feng Shui Instituts (DFSI), in dem E-Book „Positive Wohnräume schaffen“. Es geht darum, den direkten Zusammenhang zwischen der äußeren Umgebung und dem eigenen Wohlbefinden zu erkennen.
Um zu erkennen, welche Wirkung ein Raum aus Feng Shui-Sicht auf uns hat, sind zwei wichtige Aspekte zu betrachten:
„Wenn Sie sich vorstellen, dass Ihre gesamte Wohnung atmet, dann sind Sie einem wesentlichen Konzept des Feng Shui – nämlich dem des Energiefluss – schon sehr nahe“, erläutert Katrin Martin-Fröhling. „Der Mund der Wohnung wäre dann die Haus- bzw. die Wohnungstür. Dieser Atem strömt nun vom Flur bis hin in die einzelnen Räume und entfaltet sich – je nach Grundrissform und Anordnung der Räume, Türen und Fenster – auf ganz unterschiedliche Weise. Dort, wo offener Raum und freie Flächen vorhanden sind, kann die Energie besonders gut fließen. In engen Bereichen, wie Zimmerecken oder Stauräumen, stagniert der Energiefluss, der im Feng Shui auch die Lebensenergie Chi genannt wird.“
Was sind energiearme und energetisch starke Räume?
Räume, die sich weit vom Energiezustrom befinden, sind eher energiearm (z. B. Schlafzimmer). Räume, die im direkten Einflussbereich des Eingangs oder in der Nähe viel genutzter Räume (z. B. Küche, Wohnzimmer) liegen, sind als energetisch stark zu bewerten.
Die Expertin empfiehlt bei der Zuordnung der Räume, einen Blick auf den Energiefluss, also die Hausatmung, des Grundrissen zu werfen. Eine klassisch günstige Raumaufteilung nach Feng Shui gäbe es nicht, weil diese individuell entschieden werden müsse.
Ein Beispiel: Ein Kind wohnt in einem abgelegenen Zimmer, welches sich weiter weg vom belebten Zentrum der Wohnung befindet. Während sich ein ruhiges und zurückhaltendes Kind dort traurig und einsam fühlt, kann sich ein anderes aktives Kind gerade hier am besten wohlfühlen, weil es zur Ruhe kommt.
Das Bagua ist das wohl bekannteste Feng Shui-Konzept und beruht auf den Himmelsrichtungen. Es wird über den Grundriss gelegt und teilt ihn in acht Bereiche inkl. Mitte. Jedem Raumbereich wird eine bestimmte Energie zugeordnet, welche als die acht Lebenswünsche beschrieben werden.
Das Bagua. Grafik: DFSIKatrin Martin-Fröhling weist darauf hin, dass Feng Shui nicht nur die Himmelsrichtungen über die „offensichtlichen Faktoren“ betrachtet, sondern auch eine Ebene tiefer schaut:
„Jeder weiß, dass es sich in einem eher kühlen Nordzimmer anders wohnt, als in einem Südzimmer, durch dessen Fenster die Sonne ihre wärmenden Strahlen schickt. Auf der ganzheitlichen Ebene der Wissenschaft Feng Shui ist jede Himmelsrichtung aber noch mit weiteren Analogien verknüpft. So steht der Norden auch für die Nacht und ist auf der Jahreszeitenebene mit dem Winter verknüpft, der Süden analog mit dem Mittag und dem Sommer. Und so steht der Norden für den Rückzug, die Sammlung der Kräfte, der Süden für die potentiell wärmste, hellste und aktivste Energie.
Übertragen auf die Lebenswünsche des Bagua bedeutet das: Der Norden steht für die Lebensreise und den Beruf, für eine innere Ausrichtung und die Frage: Wohin wollen wir in unserem Leben? Der Süden dagegen ist die energetischste, stärkste und hellste Qualität. Hier haben wir die beste Möglichkeit, dass unsere Leistungen gesehen und anerkannt werden. Deshalb steht der Süden im Konzept des Feng Shui für den Lebensbereich Ruhm und Anerkennung.
Vor diesem Hintergrund lassen sich auch alle anderen Lebenswünsche des Bagua herleiten, denn sie haben einen konkreten Bezug zu jenen Himmelsrichtungen, in denen ihre Raumsektoren liegen.“
TIPP: Welche Baustoffe und Materialien sind aus Feng Shui-Sicht besonders zu empfehlen?
Die Feng Shui-Expertin empfiehlt Baumaterialien natürlichen Ursprungs wie beispielsweise Holz, Stein oder Terrakotta. Denn sie verfügen, im Gegensatz zu künstlich hergestellten Materialien, über einen eigenen Lebenszyklus und damit über eine stärkere Ausstrahlung an Energie. Für die Wände eignen sich außerdem besonders natürliche Farben, wie die von Auro.
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